Würde ich nach übergeordneten Begrifflichkeiten für das Gesamt-Werk von Cilgia Rageth gefragt, kommen mir unmittelbar "vielschichtig" und "tiefgründig" in den Sinn. Beide Adjektive sind sowohl treffend für ihr Gesamtwerk wie für die maltechnische Verarbeitung jedes ihrer Bilder:
Die Bildreihen entstehen - mit Ausnahme der Portraitstrecken - nicht nach einer Skizze oder Vorlage, sondern bahnen sich vielmehr autonom ihren Weg aus der Künstlerin auf die Leinwand. So wird manche Schicht aufgetragen, verändert, entwickelt bis sich das "Innen" der Künstlerin im Sichtbaren des Bildes widerspiegelt.
Diese Komplexität der Farbschichten steht am Ende des Prozesses den z.T. sehr klaren Sujets gegenüber, und sorgt für einen Spannungsbogen, den der Betrachtende vor allem spüren, und nur in einzelnen Bildstrecken auch deutlich sehen kann. [...]
Und immer wieder aufs Neue lassen abstrakte Motive ebenso wie Schriftzeichen und geometrische Formen beim Betrachtenden Fragezeichen entstehen, die von der Künstlerin nicht aufgelöst werden – so sind ihre Werke auch bewusst nicht betitelt.
Dennoch, oder gerade deswegen, üben die Bilder auf den Betrachtenden eine Art Magie aus:
Die facettenreichen Bilder von Cilgia Rageth laden ein, sich einzulassen auf den Prozess, in das Bild einzutauchen und auch nach unzähligen Betrachtungen immer wieder neue Nuancen zu entdecken.
Über die bewusst offen gehaltene Bildaussage wird der Schauende auf sich selbst zurückgeworfen, begegnet über die künstlerische Bildaussage sich selbst. Sieht.
Eva Werner
Auffallend sind die Farben in den Bildern der Künstlerin. Es gibt kaum Mischfarben, die Farben wurden nebeneinander und ineinander appliziert, nicht aber vermischt. Das ergibt farblich eine fast strenge und eindrückliche Eindeutigkeit. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass das Weiss der Leinwand in die Bilder integriert wird.
Wir können davon ausgehen, dass die Künstlerin nicht nur einen farbigen Zugang zu Bildern hat, sondern dass sie auch eine Frau des Wortes ist. Schriften aller Art kommen in ihrem Werk vor. Plakative Schriften mit einer starken grafischen Note, aber auch alte Handschriften aus Dokumenten werden eingearbeitet. Eine Sonderform von Schriften sind die Musiknoten.
Da liegt eine weitere Liebe von C. R. , die Musik. Zusammengefasst, die Bilder dieser Ausstellung bewegen sich im Spannungsfeld der Interessensgebiete der Künstlerin, Malerei, Musik und Literatur.
Thomas Marti
Würde ich nach übergeordneten Begrifflichkeiten für das Gesamt-Werk von Cilgia Rageth gefragt, kommen mir unmittelbar "vielschichtig" und "tiefgründig" in den Sinn. Beide Adjektive sind sowohl treffend für ihr Gesamtwerk wie für die maltechnische Verarbeitung jedes ihrer Bilder:
Die Bildreihen entstehen - mit Ausnahme der Portraitstrecken - nicht nach einer Skizze oder Vorlage, sondern bahnen sich vielmehr autonom ihren Weg aus der Künstlerin auf die Leinwand. So wird manche Schicht aufgetragen, verändert, entwickelt bis sich das "Innen" der Künstlerin im Sichtbaren des Bildes widerspiegelt.
Diese Komplexität der Farbschichten steht am Ende des Prozesses den z.T. sehr klaren Sujets gegenüber, und sorgt für einen Spannungsbogen, den der Betrachtende vor allem spüren, und nur in einzelnen Bildstrecken auch deutlich sehen kann. [...]
Und immer wieder aufs Neue lassen abstrakte Motive ebenso wie Schriftzeichen und geometrische Formen beim Betrachtenden Fragezeichen entstehen, die von der Künstlerin nicht aufgelöst werden – so sind ihre Werke auch bewusst nicht betitelt.
Dennoch, oder gerade deswegen, üben die Bilder auf den Betrachtenden eine Art Magie aus:
Die facettenreichen Bilder von Cilgia Rageth laden ein, sich einzulassen auf den Prozess, in das Bild einzutauchen und auch nach unzähligen Betrachtungen immer wieder neue Nuancen zu entdecken.
Über die bewusst offen gehaltene Bildaussage wird der Schauende auf sich selbst zurückgeworfen, begegnet über die künstlerische Bildaussage sich selbst. Sieht.
Eva Werner
Auffallend sind die Farben in den Bildern der Künstlerin. Es gibt kaum Mischfarben, die Farben wurden nebeneinander und ineinander appliziert, nicht aber vermischt. Das ergibt farblich eine fast strenge und eindrückliche Eindeutigkeit. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass das Weiss der Leinwand in die Bilder integriert wird.
Wir können davon ausgehen, dass die Künstlerin nicht nur einen farbigen Zugang zu Bildern hat, sondern dass sie auch eine Frau des Wortes ist. Schriften aller Art kommen in ihrem Werk vor. Plakative Schriften mit einer starken grafischen Note, aber auch alte Handschriften aus Dokumenten werden eingearbeitet. Eine Sonderform von Schriften sind die Musiknoten.
Da liegt eine weitere Liebe von C. R. , die Musik. Zusammengefasst, die Bilder dieser Ausstellung bewegen sich im Spannungsfeld der Interessensgebiete der Künstlerin, Malerei, Musik und Literatur.
Thomas Marti
©2021 Cilgia Rageth